Am 28. März 2024 hat der Verein Opferperspektive seine alljährliche Statistik zu rechter Gewalt in Brandenburg veröffentlicht. Dabei wurde erneut ein Anstieg rechter Gewalttaten festgestellt. Insgesamt wurden 273 rechte, rassistische und antisemitische Gewalttaten dokumentiert, von denen mindestens 416 Personen unmittelbar betroffen waren.
Das häufigste Tatmotiv rechter Gewalttäter:innen bleibt auch 2024 Rassismus, mit 130 erfassten Angriffen. Besonders alarmierend ist der Anstieg der Attacken auf politische Gegner:innen um nahezu 75 % im Vergleich zum Vorjahr. Mit 66 Übergriffen wurde damit der mit Abstand höchste Wert überhaupt für dieses Tatmotiv verzeichnet (2023: 38). Die Angriffe richteten sich sowohl gegen politische Verantwortungsträger:innen und Journalist:innen als auch gegen häufig junge Menschen, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren. Besonders im Kontext der Kommunal-, Europa- und Landtagswahlen 2024 war eine deutliche Radikalisierung zu beobachten. Bedrohungen, Sachbeschädigungen und direkte Angriffe wurden gezielt eingesetzt, um Angst zu verbreiten.
In Potsdam hat sich die Zahl rechter Angriffe mit 21 erfassten Taten im Vergleich zu den Vorjahren fast verdoppelt. 2023 und 2022 wurden jeweils 11 Angriffe dokumentiert, 2021 waren es 18 und 2020 insgesamt 15. Im Hinblick auf die Tatmotive verteilen sich die Angriffe wie folgt:
- Rassismus: 11
- Gegen LSBTIQ*: 3
- Gegen politische Gegner:innen: 3
- Antisemitismus: 2
- Gegen Nichtrechte: 2
Weitere Informationen:
Pressemitteilung der Opferperspektive
Hintergrundpapier rechte Gewalt 2024